Die ABGnova ist im Bereich Energetische Bestandssanierung am Forschungsprojekt RetroKit beteiligt.
RetroKit: vorgefertigte Sanierungslösungen für eine anspruchsvolle und umfassende Sanierung von Mehrfamilienhäusern.
RetroKit ist ein vier Jahre laufendes europäisches Forschungsvorhaben, in dem 11 Partnerländer zusammenarbeiten, um vorgefertigte Sanierungslösungen für eine anspruchsvolle und umfassende Sanierung von Mehrfamilienhäusern zu entwickeln. Das Projekt startete am 01.09.2012 und lief bis zum 31.08.2016.
Rund die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs geht auf das Konto von Raumheizung und Warmwasser. Viele Mehrfamilienhäuser in Europa sind aus den Jahren 1950 bis 1970 und haben einen ungenügenden Wärmeschutz. Obwohl im Gebäudebestand besonders große Energieeinsparungen möglich wären, wird immer noch zu wenig getan. Viele Wohnungsunternehmen scheuen die Kosten und Schwierigkeiten der energetischen Sanierung. Die Europäische Union hat daher von 2012 bis 2016 ein Forschungsprojekt mit elf Mitgliedsstaaten unterstützt, um Lösungen durch innovative Ansätze zu entwickeln. In Deutschland arbeiteten am Projekt mit Namen "RetroKit" die ABG FRANKFURT HOLDING, die ABGnova sowie das Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE, das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP in Kassel sowie die Sto aus Stühlingen zusammen.
Die neuen Ansätze wurden durch die ABG FRANKFURT HOLDING in Frankfurt umgesetzt. In dem Gebäude in der Nauheimer Straße in Frankfurt-Bockenheim wurden gleich zwei zukunftsweisende Systemlösungen für die energetische Fassadensanierung im bewohnten Zustand vorgestellt. Basis der Systeme sind moderne Fenster mit guter Schalldämmung, ein Wärmeschutz nach aktuellem Stand sowie eine Lüftungsanlage.
Bei beiden Systemen müssen die Lüftungsgeräte nicht in der Wohnung unterbracht werden, das spart Platz und Lüftergeräusche. Im Haus Nauheimer Str. 1 wird die Luft aus dem Bad und der Küche abgesaugt und in Lüftungsleitungen an der Fassade über das Dach geführt. Die Zuluft erfolgt über Elemente im Fensterrahmen.
Im Haus Nummer 3 werden die Fenster in einen Rahmen in der Dämmebene montiert. In diesem Rahmen sind Lufteinlässe bereits integriert. Dadurch sind Bohrungen durch die Wand um Luft ein- bzw. auszuführen nicht nötig. Im Schlaf- und Wohnzimmer kommt darüber frische Zuluft in die Wohnung. Diese Luft wird zuvor in hocheffizienten Lüftungsgeräten im Dach gefiltert und mit der Wärme aus der Abluft vorgewärmt. Auch bei geschlossenen Fenstern ist so für eine gute Luftqualität gesorgt, quasi frei von Stäuben und Pollen. Das Fazit: gute Luft innen, Straßengeräusche bleiben außen.
Über die Lüftungseinlässe in dem Rahmen der Fenster, im Bad und in der Küche wird die Abluft abgesaugt und zum Lüftungsgerät geführt. Als eine weitere Besonderheit dieses innovativen Systems werden die Lüftungsleitungen zwischen zwei Schichten des Dämmmaterials Mineralwolle auf vorgefertigten Elementen zum Dach geführt.
Sabine Kunkel
069 21384104
E-Mail an Sabine Kunkel
www.ise.fraunhofer.de/de/forschungsprojekte/retrokit-toolboxes
www.ibp.fraunhofer.de/de/Kompetenzen/energieeffizienz-und-raumklima/projekte/anlagentechnik/retrokit.html